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Colliers-Umfrage: Keine Krise im Büro-Projektentwicklungsmarkt

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Vor dem Hintergrund einschneidender konjunktureller und struktureller Veränderungen des Marktumfeldes seit Jahresbeginn zeigt sich der Büro-Projektentwicklungsmarkt robust. Trotz steigender Bau- und Finanzierungskosten, ESG-Vorgaben und Mietanpassungen ist die Flächennachfrage insbesondere im kleineren und mittleren Segment weiterhin stabil. Projektverzögerungen über einem Jahr sind eher eine Ausnahme. Dies sind die Kernergebnisse der Expertenbefragung von Colliers unter den größten nationalen Projektentwicklern und Bestandshaltern, die ein umfassendes Stimmungsbild auf dem deutschen Entwicklungsmarkt zeichnen.

Bau- und Finanzierungskosten stellen alle Entwickler vor Herausforderungen. So spüren fast drei Viertel der Befragten die steigenden Baukosten stark. Zwei von drei Teilnehmern machen die erhöhten Finanzierungskosten zu schaffen. Für die Hälfte der Entwickler stellen Lieferengpässe eine Belastung dar. Insgesamt bleibt die Flächennachfrage aber stabil: Rund zwei Drittel registrieren eine weiterhin hohe Nachfrage nach Büroflächen. Andreas Trumpp, Head of Market Intelligence & Foresight Germany bei Colliers erläutert: „Stabilisatoren der aktuellen Marktphase sind die kleineren Flächensegmente bis 1.000 Quadratmeter. Sie verzeichnen seit Jahresbeginn eine weitgehend stabile Nachfrage. Anders als bei Flächen ab 5.000 Quadratmetern, wo die Hälfte der Befragten eine Zurückhaltung spürt. Denn große Corporates und die öffentliche Hand verhalten sich im volatilen Marktumfeld eher abwartend. Der Ausblick bis zum Jahresende ist aus Sicht der Befragten aber insgesamt positiver.“

Die dominierende Herausforderung bei den Projektentwicklern sei Nachhaltigkeit. So sehen zwei Drittel der Befragten hier starke Auswirkungen auf ihre Neubauentwicklungen und Revitalisierungsmaßnahmen im Bürosegment. Auch das mobile Arbeiten verändere die Anforderungen an Büros und stelle knapp die Hälfte der Entwickler vor neue Herausforderungen. New-Work-Konzepte haben für gut 40 Prozent der Befragten starke Auswirkungen auf ihre Büroentwicklungen oder Revitalisierungen. Zur Kompensation der gestiegenen Kosten erhöht die Mehrzahl der befragten Projektentwickler die Mietpreise. Zudem kommen verstärkt Gleitklauseln zum Einsatz, bei denen gestiegene Lohn- und Baupreise weitergegeben werden können. Über ein Drittel der Entwickler plant, Projekte zu verschieben, besonders bei ausbleibenden Vorvermietungen. Auch aufgrund gestiegener Anforderungen der Banken werden die Vorvermietungsquoten heraufgesetzt. Die Anpassung der Angebotsmieten aufgrund der gestiegenen Gestehungs- und Finanzierungskosten ist die am häufigsten genannte Maßnahme in der Befragung. So heben zwei von drei Befragten die Büromieten an. Eine Absenkung kommt bei keinem Entwickler in Frage und nur jeder Zehnte hält eine Anpassung der Mieten für nicht notwendig, bei weiteren zehn Prozent ist dies nicht möglich.

Gefragt nach einer Verzögerung von Bau- und Revitalisierungsprojekten im aktuellen Marktumfeld zeige sich eine angespannte, aber planbare Lage. Dabei komme es bei in Planung befindlichen Projekten tendenziell häufiger zu Verzögerungen als bei bereits im Bau befindlichen. Dort werden über ein Drittel der Projekte um bis zu ein Jahr nach hinten gestellt. Bei lediglich sechs Prozent planen die befragten Entwickler mit einer Verzögerung von bis zu zwei Jahren. Für die befragten Entwickler waren kleinere Objekte seit Jahresanfang marktgängiger als Großprojekte. Stephan Bräuning, Head of Office Letting Germany bei Colliers, erläutert: „Der Markt bleibt auch weiterhin abwartend. Die Befragten rechnen nicht mit einer schnellen Erholung der Investorennachfrage bis Jahresende. Insbesondere bei Anlageobjekten über 100 Millionen Euro erwarten rund 70 Prozent der Entwickler sogar noch eine weitere Eintrübung, während für geringere Investitionssummen das Stimmungsbild tendenziell positiver ist.“ (DFPA/mb1)

Die Colliers International Deutschland GmbH ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten.

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