Beim Hamburger Stiftungstreffen wurde deutlich, dass immer mehr Stiftungen in Deutschland ihre Kapitalanlagen an ökologischen und sozialen Zielen ausrichten. Dirk C. Schoch, Leiter des Stiftungskontors bei der Sutor Bank, betonte, dass gerade kleinere Stiftungen unter wachsendem regulatorischem und gesellschaftlichem Druck stehen, ihre Investments wirkungsorientiert zu gestalten.
Matthias Knöß von der Nele Neuhaus-Stiftung erklärte: „In unserer Stiftung arbeiten wir gemeinnützig – unser Kapital soll das ebenfalls leisten.“ Für ihn werde die Einhaltung der Pariser Klimaziele zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor, von dem langfristig alle Anleger profitieren könnten. Scarlett Eckert von der Intalcon Foundation ergänzte, dass zwar genügend Kapital im System sei, dieses aber noch nicht zielgerichtet genug eingesetzt werde. Impact Investing verknüpfe nach ihrem Verständnis den Anspruch auf messbare ökologische und soziale Wirkung mit einer finanziellen Rendite.
Als konkrete Beispiele nannten die Teilnehmenden Unternehmen wie Darling Ingredients, das aus gebrauchten Speiseölen und Schlachtabfällen Biokraftstoffe produziert, sowie Tate & Lyle und KWS Saat mit ihren nachhaltigen Geschäftsmodellen. Schoch unterstrich zudem die Bedeutung klarer Anlagerichtlinien: „Transparenz und Rechtssicherheit sind essenziell, damit Vorstände haftungsfrei und satzungskonform entscheiden und das Stiftungsvermögen dauerhaft erhalten können.“ Laut Bundesverband Deutscher Stiftungen verfügen drei Viertel aller deutschen Stiftungen über ein Vermögen von unter einer Million Euro – viele haben daher nur eingeschränkte Ressourcen für komplexe Anlageentscheidungen. Orientierungshilfen, unabhängige Beratung und standardisierte Nachhaltigkeitsberichte wurden als unverzichtbare Unterstützungsangebote hervorgehoben.
