319 Js 227596/16
Unter dem AZ: 319 Js 227596/16 wurde mit Entscheidung des Landgerichts München vom 27.06.20189 gegen die Einziehungsbetroffenen Ifeanyi Chukwu Gideon Emanuel Okolo, Akouvi Makafui Constancia Afangbedij, Leah Lynn Buske und Thomas Benson Bature die Einziehung von Wertersatz rechtskräftig angeordnet.
Nach den richterlichen Feststellungen könnten gegen den Einziehungsbetroffenen Entschädigungsansprüche bestehen. Der Einziehungsanordnung lag folgender Sachverhalt zugrunde:
Geldwäsche: Im Zeitraum zwischen dem 26.08.2016 und 11.01.2018 wurden über die Zahlungsdienstleister Western Union Ltd. und MoneyGram Ltd. sowie auf den Konten der von unbekannten Hintermännern als Finanzagenten geworbenen Einziehungsbetroffenen nachstehende Beträge gutgeschrieben, die aus Betrugstaten stammen:
Datum | Betrag | Auftraggeber |
26.08.2016 | 3.364,35 € | Sinsung Kim |
29.08.2016 | 2.966,42 € | Sinsung Kim |
14.09.2016 | 1.000 € | Ulrike Krauss |
15.09.2016 | 2.500 € | Ulrike Krauss |
14.09.2016 | 2.500 € | Anja Füllbier |
15.09.2016 | 1.000 € | Anja Füllbier |
24.09.2016 | 2.500 € | Anja Füllbier |
13.10.2016 | 2.500 € | Anja Füllbier |
17.10.20.16 | 2.500 € | Anja Füllbier |
24.10.2016 | 2.500 € | Anja Füllbier |
25.10.2016 | 3.750 € | Berthold Kimmich |
28.02.2017 | 5.250 € | Pornlapat Finteis |
03.03.2017 | 2.070 € | Barbknecht Hans-J. |
02.05.2017 | 2.450 € | Stimac, Vidanka |
05.05.2017 | 6.750 € | Stimac, Vidanka |
11.05.2017 | 23.645 € | Stimac, Vidanka |
16.05.2017 | 1.080 € | Marchl, Renate |
12.07.2017 | 3.500 € | Angela Heitel |
22.08.2017 | 1.500 € | Melitta Lang |
31.08.2017 | 2.115,90 € | Joanna Rakowicz |
05.09.2017 | 7.320, 71 € | Joanna Rakowicz |
07.09.2017 | 2.000 € | Melitta Lang |
11.09.2017 | 14.000 € | TOM Holding BV |
25.09.2017 | 12.875 € | Manuela Maria Paltins |
03.10.2017 | 3.998 € | Thi My Ly Nguyen |
04.10.2017 | 5.000 € | Thi My Ly Nguyen |
05.10.2017 | 3.498 € | Thi My Ly Nguyen |
05.10.2017 | 7.150 € | Thi My Ly Nguyen |
09.10.2017 | 6.000 € | Thi My Ly Nguyen |
09.10.2017 | 6.420 € | Thi My Ly Nguyen |
11.10.2017 | 5.900 € | Thi My Ly Nguyen |
11.10.2017 | 7.990 € | Thi My Ly Nguyen |
12.10.2017 | 12.290 € | Kinh Tan Nugyen |
12.10.2017 | 5.725 € | Manuela Maria Paltins |
15.12.2017 | 5.600 € | Sonja Franzeck |
19.12.2017 | 9.548 € | SC AVI SRL |
11.01.2018 | 28.835,21 € | Importaciones Amber SL |
Die Einziehung hat zum Ziel, für Entschädigungsansprüche im Rahmen eines Verteilungsverfahrens finanziellen Ersatz zu ermöglichen.
Verletzte können daher binnen einer Frist von sechs Monaten ab Veröffentlichung dieser Mitteilung bei der Staatsanwaltschaft München I zu dem o.g. Aktenzeichen ihre Ansprüche unter Angabe der konkreten Anspruchshöhe anmelden. Die Anmeldung ist innerhalb dieser Frist formlos und kostenfrei (§ 459k Abs. 1 StPO).
Soweit sich die Anspruchsberechtigung und deren Höhe aus der Einziehungsanordnung und den zugrunde liegenden richterlichen Feststellungen ergeben, ist die Beigabe weiterer Unterlagen nicht erforderlich. Andernfalls bedarf es der Zulassung durch das Gericht; in diesem Fall wäre es hilfreich, der Anmeldung Unterlagen beizulegen, aus denen sich die Ansprüche glaubhaft darstellen.
Sollte bereits eine Entschädigung durch eine Versicherung erfolgt sein oder Geschädigte nicht Inhaber der Ansprüche sein, hat die Anmeldung durch die Versicherung bzw. den Erwerber zu erfolgen.
Auch nach Ablauf der Frist besteht die Möglichkeit, eine Entschädigung zu erhalten. Allerdings muss dann ein vollstreckbarer Titel vorgelegt werden, aus dem sich der Entschädigungsanspruch ergibt (§ 459k Abs. 5 StPO).
Eine Erlösverteilung durch die Staatsanwaltschaft kann frühestens 6 Monate nach Veröffentlichung dieser Mitteilung und grundsätzlich nur dann erfolgen, wenn alle Verletzten vollständig entschädigt werden können. Andernfalls müssen die Ansprüche gegebenenfalls erneut in einem Insolvenzverfahren über das Vermögen des Einziehungsbetroffenen angemeldet werden. Über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgt durch die Staatsanwaltschaft keine gesonderte Mitteilung, hier wird auf die Veröffentlichungen der Insolvenzgerichte verwiesen.
Da eine vorzeitige Entschädigung nicht möglich ist, werden Sie gebeten, von Sachstandsanfragen abzusehen.
Werden Ansprüche nicht geltend gemacht, verbleibt der gegebenenfalls beigetriebene Wertersatzbetrag im Eigentum des Staates.
Der Staatsanwaltschaft ist es nicht erlaubt, im Einzelfall rechtlichen Rat zu erteilen. Bitte sehen Sie deshalb von telefonischen Rückfragen ab, und lassen Sie sich ggf. anwaltlich beraten.